Einige Leseempfehlungen zum Wochenende

In diesem kurzen Post möchte ich einige Artikel empfehlen, die ich zum Verständnis der aktuellen politischen Entwicklungen im Nahen Osten recht hilfreich fand. Bei den anderen werde ich es hoffentlich am Wochenende schaffen sie zu lesen.

Beginnen möchte ich mit einer vor kurzem von der SWP herausgegebenen Studie “Jihadismus und Internet: Eine deutsche Perspektive“. Nach einiger Zeit, die wohl eine Institution wie die SWP, braucht um auf aktuelle Ereignisse zu reagieren, bin ich hoch interessiert die Studie am Wochenende zu lesen, schließlich wurde in den Medien über dieses Thema seit den Ausschreitungen in Bonn und Solingen doch recht ausführlich berichtet.

Zum Thema Syrien kann ich nur eine Report der International Crisis Group empfehlen. “TENTATIVE JIHAD: SYRIA’S FUNDAMENTALIST OPPOSITION“. Er ist zwar recht trocken geschrieben aber dafür sehr informativ und mit das beste was ich über den aktuellen Syrien Konflikt gelesen habe. Für tagesaktuelle Information kann ich den Blog Syria Survey empfehlen.

Bei den andauernden Diskussionen über die Notwendigkeit oder die Möglichkeit einer militärischen Intervention in Syrien ist eine Studie des MIT , vom Juli 2012, sehr interessant: “Safe Havens in Syria: Missions and Requirements for an Air Campaign“.

Durch alle möglichen Medien kreisen immer wieder Meldungen über nicht-syrische Kämpfer unter den syrischen Rebellen und deren mögliche Gefahr für uns im Westen wenn der Konflikt vorbei sein sollte. Dabei weiß meistens keiner wie man die so genannten ‘Foreign Fighter’ definieren soll. Dies hat Thomas Hegghammer vor gut zwei Jahren in einem Artikel versucht, der absolut lesenswert ist: “The Rise of Muslim Foreign Fighters. Islam and the Globalization of Jihad

Zum Schluss möchte ich noch ein Paper des ICSR empfehlen, das erst vor einigen Tagen veröffentlicht wurde: “Al-Qaeda at the Crossroads: How the terror group is responding to the loss of its leaders & the Arab Spring

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“Abrechnung mit Deutschland” – Abu Assad al-Almani

Am 21. September erschien im Internet erneut ein von Jihadisten verfasstes Schreiben, in dem Deutschland mit Anschlägen gedroht wird. Diese seien die Reaktion auf die Verunglimpfung des Propheten Muhammads. Angeführt werden die Demos von Pro-NRW, bei denen die Muhammad-Karikaturen gezeigt wurden, sowie der vor kurzem auf YouTube veröffentlichte ‘Schmähfilm’. Zu dem wird vom Autor des Schreibens – Abu Assad al-Almani –  behauptet, der Muhammad Schauspieler sei Deutscher gewesen. Diese Behauptung soll allerdings falsch sein (siehe hier)

“Derjenige, der unseren edlen Gesandten (Allahs Frieden und Segen auf ihn)spielte war ein Deutscher… Ein Deutscher, einer aus dem Land in dem ihr euch zu Hause fühlt”

Betitelt ist das Schreiben mit “Abrechnung mit Deutschland”. Wobei mir beim Lesen aufgefallen ist, dass Abu Assad al-Almani sich zwar auch gegen Deutschland wendet und sogar mit Anschlägen droht. Vielmehr raum gibt er aber seinem Unmut über die hier lebenden Muslime. Denn sie würden die Beleidigung des Propheten Muhammads hinnehmen.

“So wacht endlich auf aus dem vernichtenden Rausch dieser wertlosen Dunya und hört den Rufe des Jihad dessen Frucht das ewige Paradies und das Wohlgefallen deines Herren ist. Es reicht! So viel Demütigung  so viel Erniedrigung und so viel Leid!”

Wie mittlerweile fast üblich hat auch dieses recht kurze Schreiben, es umfasst nur acht Seiten, ein Titelbild. Im Vordergrund steht ein vermummter Jihadist vor der Silhouette Berlins. Im Hintergrund sind in die Deutsche Flagge eingewickelte Särge aufgereiht, auf denen jeweils ein Stahlhelm liegt. Somit soll es vermutlich an die in Afghanistan verstorbenen Bundeswehrsoldaten erinnern, denn auch darauf geht wird im Schreiben eingegangen.

Das Schreiben beginnt mit einigen religiösen Floskeln, die in diesem Falle allerdings nicht der traditionellen Norm entsprechen. Gleich zu Beginn erwähnt er, dass die Mujahideen hörten welche Katastrophe sich in Deutschland vor den Augen der Muslime abgespielt hätte.

“Mit dreckigen Füßen von Affen und Schweinen beschmutzt und betrampelt wurde der Islam derjenigen, die von sich selbst behaupten eine Einheit, ein Mauerwerk, eine Familie zu sein. Jene, die mit dem Herzen und der Zunge für sich selbst bekräftigen das Gute zu gebieten und das Üble zu verbieten.”

Dieser Teil richtet u.a. wie oben bereits erwähnt an deutsche Muslime. In dem er die Begriffe Affen und Schweine für die westliche Welt verwendet, spielt er auf drei Stellen im Koran an,  in denen Juden und Christen (Leute des Buches) so bezeichnet werden –  2:63-66, 5:59-60 und 7:166.

Das Motive, dass die westlichen Muslime der Dunya, also der materialistischen Welt verfallen seien ist durch aus oft in jihadisticher Literatur anzutreffen.

“eure zufriedene und sorgenlose Lebensweise zeigt uns in welch einem Schlaf, in welch eine Betäubung und in welch einer Hypnose ihr euch doch befindet”

Abu Assad beteuert, dass er lieber sein eigenes Blut vergossen sehen würde, bevor er es zulassen würde, dass der Prophet Muhammad in den Dreck gezogen würde.

Nachdem er auf den angeblich deutschen Schauspieler zu sprechen kommt, beschreibt er Deutschland, in einigen Stichpunkten, als ein Land in dem Muslime nicht leben könnten.

” – Dem Land, in dem Muslime als Menschen zweiter Klasse abgestempelt sind.

   – Dem Land, in dem diejenigen angefeindet werden, welche die Wahrheit sprechen und dazu Aufrufen 

   – Dem Land, indem unsere Geschwister unschuldig in Gefängnissen geworfen, wo sie tag-täglich gefoltert werden. 

   – Und dem Land, indem die Regierung offiziell den Muslimen und den Islam den Krieg erklärt hat.”

Das Deutschland dem Islam in seiner Gesamtheit den Krieg erklärt hätte, findet isch auch in einigen Videobotschaften der IMU (Siehe hier). Den Muslimen in Deutschland wirft er noch vor, sie hätten ihre ehre und ihren Stolz für einen geringen Preis verkauft. Er stellt die rhetorische Frage, was denn noch alles passieren müsste bevor die deutschen Muslime zur Waffe greifen würden.

“Sondern übt Rache für den Gesandten (Allahs Frieden und Segen auf ihn).”

In einem Vergleich mit den Prophetengefährten, stellt er fest,  dass sie die Ehre des Propheten verteidigt hätten. Auf Grund dessen hätte zur damaligen Zeit sich niemand getraut, an der Ehre des Islams zu kratzen.

“So sei auch du einer der seine Taten mit seinem Blut schreibt, denn noch hast du die Chance, es ist noch nicht zu spät.”

Im folgenden ruft er zu Anschlägen auf und nennt als Ziele den angeblichen deutschen Schauspieler, die Pro-NRW, Politiker die das Zeigen der Karikaturen erlaubt hätten, sowie alle Bürger die sie darin unterstützt hätten. Solche Operationen würden denen gleichen, welche die Mujahideen auf dem Boden des Jihads auch durchführen würden.

“Und wir sind der Ansicht, dass wenn Allah euch diese Feinde in eure Hände fallen lässt, ihr ihnen die Köpfe von ihren Körpern trennt, dies filmt, und der Öffentlichkeit zugänglich macht, so dass ganz Deutschland, ja sogar ganz Europa weiß, dass ihre verbrecherischen Spielchen durch die Schwerter des Islams durchkreuzt werden.”

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IMU – “Tod der Pro-NRW” – Abu Ibraheem al-Almani – Teil I

Eigentlich wollte ich auf meinem Blog nichts über die Auseinandersetzung, in Solingen und Bonn, zwischen Salafisten und den Anhängern von Pro-NRW, schreiben. Da seit gestern Abend allerdings über das am Samstag erschienene Video von Yassin Chouka in fast allen Medien berichtet wird und auch über sehr viele Suchanfragen in diesem Zusammenhang, auf meinen Blog zugegriffen wurde, habe ich mich entschieden nun doch etwas zu der Thematik zu schreiben.

Zunächst werde ich mich mit dem Video (es ist vielmehr eine Audiobotschaft mit einem Hintergrundbild) beschäftigen und genauer auf ihren Inhalt eingehen. Das in der Botschaft zum Mord, als Reaktion auf das Zeigen der Muhammad Karikaturen, aufgerufen wird ist nicht verwunderlich, wenn man die letzten Video- bzw Audiobotschaften der Chouka Brüder kennt. Denn in diesen haben sie bereits offen zu Anschlägen in Deutschland aufgerufen. Somit rufen sie nun “nur” zu Anschlägen gegen eine bestimmte Gruppe auf. Da ich in letzter Zeit einige negative Reaktionen bekommen habe, möchte ich betonen, dass ich die jihadistische Propaganda ablehne und über meinen Blog demjenigen, der an der Materie interessiert ist und sich kritisch mit ihr auseinandersetzen will, die Möglichkeit geben Informationen über die primär Texte zubekommen. Ich verzichte dabei bewusst auf die Links zu den jihadistischen Foren.  Wer sich dennoch die Quellen direkt anschauen will ohne auf eine jihadistische Seite zugelangen kann auf die sehr gute Homepage von Aaron Zelin gehen. Er betreibt den Blog “Jihadology“.

In einem zweiten Blogpost werde ich mich deutschen Salafisten und deren Reaktionen auf die gewaltsamen Auseinandersetzungen, widmen. Insbesondere auf YouTube sind einige Videos aufgetaucht, die ich sehr erschreckend fand. So wird unter anderem die Gewalt der Salafisten als vollkommen legitim eingestuft, da die Polizei es nicht verhindert hätte, dass der Prophet Muhammad durch das Zeigen der Karikaturen beleidigt wird. So wird ebenfalls darauf hingewiesen, welche Reaktionen die Beleidigung des Propheten in der Vergangenheit bereits hervorgerufen hätten. Dabei wird u.a. der Mord an dem niederländischen Regisseur Theo van Gogh, der Mord an zwei US-Soldaten am Frankfurter Flughafen durch Arid U. und die Mordserie von Mohammed Merah in Tolouse genannt (über Mohammed Mera haben die Chouka Brüder auch ein Video gemacht: “Der Ritter von Tolouse”). Diese Verbindungen finde ich erschreckend, zumal sie von in Deutschland lebenden Salafisten kommt, die sich durch die neue Botschaft der Chouka Brüder angesprochen fühlen könnten, da sich das extreme Gedankengut beider sehr nahe zu stehen scheint.

Abu Ibraheem beginnt seine Audiobotschaft, wie es mittlerweile üblich geworden ist, in dem er “seine Geschwister” grüßt.

“meine Speziellen Grüße, hier aus dem Khorassan, gelten heute meinen Geschwistern, den eifersüchtigen Dienern Allahs, aus Solingen und Bonn […]”

Er geht kurz auf die Verteilung der Koranexemplare ein. Dies sei eine Gnade für das deutsche Volk gewesen. Muslime hätten ihre Zeit geopfert um die Barmherzigkeit des Islams zu zeigen.

“Diese Verteilung war Zeichen der Barmherzigkeit, mit der der Islam entsandt wurde und Zeichen der Sorge des Muslims, eine Sorge, die er für seine Mitmenschen trägt, weil es ihn schmerzt, dass die Schätze des Glaubens, die Schätze des Islams, den Menschen verborgen sind.”

Diese Art der Argumentation ist aus vielen Videos oder Texten bekannt, denn für Salafisten kommen alle nicht-Muslime in die Hölle und so würden sie nur aus reiner Nächstenliebe wollen, dass alle zum Islam konvertieren, damit sie davor geschützt sind.

“Zusammengefasst: Unsere Geschwister wollten mit dieser Tat und mit Allahs Hilfe, die Menschen aus der Dunkelheit zum Licht führen […]”

Doch hätten wir Deutsche diesen Aufruf mit Groll auf genommen und ihn sogar als radikal und aggressiv bezeichnet. So hätte die Partei Pro-NRW ihrem Hass auch Taten folgen lassen.

“Sie haben das Maß weit überschritten und ihre Provozierungen brachen das Maß der Geduld und dürfen tatenlos nicht hingenommen werden.

Erneut wurden Karikaturen unseres geliebten Propheten, der uns lieber ist als unsere Eltern, unsere Kinder und lieber als unsere eigenen Seelen […] und es geschah im vollen Bewusstsein, dass es sich um eine Beleidigung handelt”

Abu Ibraheem sei stolz gewesen, als er die Bilder sah, wie die “Feinde Allahs” von seinen “eifersüchtigen Geschwistern” angegriffen wurden. All dies habe er den Mujahideen in Khorassan erzählt.

“Und sie sagten zu mir, ich soll euch von ihnen grüßen und euch sagen, ich soll euch sagen, dass ihr alle töten sollt.”

Im Anschluss gibt er einige Tipps. So hält er es für ratsam wenn die Muslime nicht mehr zu den Veranstaltungen von Pro-NRW gehen würden, denn dort könnten sie von der Polizei verhaftete werden. Denn die Polizei stehe ihnen ebenfalls feindlich gegenüber. Sie müssten ja schließlich auch nicht mehr nachschauen, ob sie die Karikaturen zeigen würden. Denn das haben sie bereits getan und für Abu Ibraheem gibt es laut der “islamischen Scharia'” nur eine Strafe dafür.

Als zweiten ‘Übeltäter’ hat er die Medien ausgemacht, denn die hätten “unter dem Deckmantel der freien Berichterstattung” ebenfalls die Karikaturen gezeigt.

“Der Spiegel, der von den Juden gelenkt wird und andere bekannte deutsche Medienabteilungen, haben unseren Propheten dadurch auch beleidigt. Und auch in diesem Fall sage ich zu euch, lasst eure Eifersucht in einen systematischen Kampf fließen […]”

Die angebliche jüdische Weltverschwörung findet sich immer wieder als Motiv in jihadistischer Propaganda. Deswegen möchte ich kurz auf ein Buch von Carmen Matussek hinweisen: “Der Glaube an eine “jüdische Weltverschwörung”: Die Rezeption der “Protokolle der Weisen von Zion” in der arabischen Welt.”

“Abschließend möchte ich sagen, auch wir, die Mujahadeen in Khorassan, die sich ohnehin schon mit der BRD in einem Kriegsverhältnis befinden, erklären speziell der Pro-NRW den Krieg und haben sie in unsere Kriegsplanung mit aufgenommen. Und so Allah will, werden wir uns an ihnen rächen.”

Dieser Punkt wurde, so wie ich ihn gehört habe, in den Medien teilweise falsch wiedergegeben. Denn dort hörte es sich in dramatischer Weise so an, als ob alle Muslime der BRD den Krieg erklärt haben, bzw erklären sollen. Zu dem ist diese Art der Rhetorik nicht neu, denn man findet sie in einigen der letzten Botschaften der Chouka Brüder.

Den medialen Hype, den diese Audiobotschaft erhalten hat, ist vermutlich dem Umstand der letzten Ereignisse in Bonn und Solingen geschuldet, denn es ist nicht wirklich radikaler oder extremer als die anderen Propagandavideos der beiden Chouka Brüder oder anderer deutscher Jihadisten und diese wurden nur von einigen Zeitungen mit Artikeln bedacht. Dieses neue Video wurde jedoch heute sogar in den Radionachrichten erwähnt.

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Abu Talha al-Almani – “Ghurabah (die Fremden)” – Nasheed

Letze Woche ist auf den diversen YouTube Kanälen, die mit den Gruppierung Salafimedia und Millatu Ibrahim assoziiert sind, ein neues Nasheed von Abu Talha al-Almani (ehemals Deso Dogg bzw. Abou Maleeq) veröffenlicht worden. Es ist eine deutsche Umdichtung des in jihadistischen Kreisen sehr beliebten Nasheeds “Ghurabah” (die Fremden), dieses auf arabisch verfasste Nasheed kann durch aus als eine Art Evergreen betrachtet werden.

In diesem mittlerweile bereits traditionellem Nasheed weren die Muslime als eine Avantgarde dargestellt. Gerade im Kontext der im Westen Lebenden radikalen Muslime, die mit den Inhalten solcher Texte sympathisieren, verdeutlicht der Text, dass sie nicht ein Teil unserer Gesellschaft werden sollten, sondern stolz sein könnten sich in unserer westlichen Gesellschaft eben fremd zu fühlen. Das Gefühl der Fremdheit wird somit im Gedankengut der radikalen Muslime zur Gewissheit sich auf dem “Richtigen Weg” zu befinden.

Bevor ich mich der Umdichtung von Abu Talha al-Almani widme, möchte zum Vergleich die Übersetzung einiger Passagen der arabischen original Nasheeds anführen.

“Ghuraba (die Fremden) 4x

Ghuraba (die Fremden) 4x

Die Fremden beugen ihre Stirn niemandem außerGott (Allah)

Die Fremden haben dies zum Lebensmotto gewäht

Wenn du uns fragst, so kümmern wir uns nicht um die Tyrannen

Wir sind die regulären Soldaten Gottes (Allahs), unser Weg ist ein reservierter Weg

[…] Wir werden uns nie um die Ketten kümmern, sondern immer weiter machen

Wir werden uns nie um die Ketten kümmern, sondern immer weiter machen

Also lasst uns den Jihad machen(نجاهد), die Schlacht schlagen(نناضل) und von neuem kämpfen (نقاتل من جديد)

Die Fremden, so sind sie frei in der unterworfenen (wört. versklavten دنيا العبيد) Welt

[…] Wie oft erinnern wir uns an eine Zeit, in der wir frohen Gemutes waren

Das Buch Gottes (Koran)  rezitierten wir morgens und abends

Der Prophet sagte: Der Islam begann als etwas Fremdes und wird als etwas Fremdes zurückkehren, so wie er begann. Reue (Taubah) für die Fremden.”

Die angebliche Aussage des Propheten Muhammad, die am Ende des Nasheeds angeführt wird, soll vermutlich auf die Anfangszeit des Islams hinweisen, zu der Muhammad noch in seiner Heimatstadt Mekka lebte und durch sein öffentliches predigen der neuen Religion vielen Anfeindungen ausgesetzt war. Somit wird durch dieses Nasheed versucht, die Situation, die ein radikaler Muslim bzw. Jihadist in unserer heutigen Gesellschaft erlebt, mit der Lebenserfahrung Muhammads zu vergleichen. Am Ende jedoch konnte Muhammad, nachdem er nach Medina ausgewandert war, triumphierend nach Mekka zurückkehren und die meisten Mekkane nahmen den neuen Glauben, den Islam, an.

Abu Talha al-Almani hat das oben beschriebene Nasheed auf den deutschen Kontext umgedichtet. So geht er zum Beispiel auf in Deutschland in Haft sitzende Gefangene eine, die wegen der Finanzierung terroristischer Vereinigungen oder der Durchführung eines Anschlags verurteilt wurden.

Im folgenden werde ich Passagen des Textes wiedergeben und mit einigen Kommentaren versehen. Zu Beginn weißt Abu Talha darauf hin, dass seiner Meinung nach die islamische Gemeinschaft in Not sei und er geht auf das Thema muslimischer Gefangener ein, die wegen Terrorismus verdacht in Haft sind. Dieses Thema beschäftigt ihn schon länger und er ist der Meinung, dass sie dafür nicht verurteilt werden können, da sie nur ihre Religion praktizieren würden.

“Ghuraba, wir sind die Fremden, ob lebendig oder tot

Ghuraba, wir sind die Fremden , unsere Ummah ist in Not

In den Zellen sind Gefangene, überall auf dieser Welt

es Sind Jundullahs Söhne und sie werden dort gequält”

Als erstes Beispiel für eine Gefangene, nennt er Aafia Saddiqui. Sie ist eine pakistanische Neurowissenschaftlerin, die im Februar 2010 wegen vermutlichen Mordes an einem US Solaten verurteilt wurde. In jihadistischen Kreisen ist sie sehr bekannt, so existiert ein Video Ayman al-Zawahiris über sie. Zu dem stellt er die rhetorische Frage, was sie machen sollten für die Gefangenen.

“Ghuraba, Aafia Siddiqiui, wir schließen dich in unsere Duwa

Ghuraba, allen Naseer bleibe Standhaft für Allah

In den Zellen sind Gefangene, überall auf dieser Welt

es Sind Jundullahs Gefangne und sie werden dort gequält

Was sollen wir machen? Sollen wir schweigen oder stehen wir für sie auf?

Ghuraba, wir sind die Fremden und wir geben niemals auf”

Im nächsten Abschnitt geht er auf zwei in Deutschland in Haft sitzende Musliminnen ein. Über beide sind auf Abu Talhas Hompage bereits Texte veröffentlicht worden. Aber besonders über Umm Sayfillah al-Ansaraiyyah gibt es dort reichlich Material. Sie ist die Frau eines der so genannten Sauerland Attentäter und sitzt wegen der Finanzierung einer terroristischen Vereinigung in Haft. Auf der Hompage Ansar ul-Aseer und auf YouTube werden in regelmäßigen Abständen Briefe und Statements von ihr veröffentlicht. Nach dem diese vorgelesen wurden nimmt zum Beispiel noch Abu Usama al-Gharib dazu Stellung. Es tauchten in letzter Zeit auch häufiger Gedichte auf YouTube auf, die angeblich von Umm Sayfillah stammen sollen.

“Ghuraba, ya Umm Ubayda bleibe stark, hör’ auf zu weinen

Ghuraba Um Syfillah auch für dich sind wir am weinen

In den Zellen sind Gefangene überall auf dieser Welt

Es Sind Jundullahs Schwestern und sie werden dort gequält

Könnt ihr hören wie sie dort schreien, oder sind die Herzen tot

Heute sind es die Geschwister, morgen seit ihr schon in Not”

Er geht auch wie schon in seinem letzten Nasheed, dass über die oben genannte Umm Sayfillah handelte (siehe hier: Schwester bleibe Standhaft) auch dieses mal wieder Ari U. ein, der das Attentat am Franfurter Flughafen, bei dem zwei US Solaten starben, im März 2011 verübte. Als letztes geht er auf die “Geschwister”, die die “Zeichnen leugnen” würden. Damit ist die Mehrheit der deutschen Muslime gemeint, die dem jihadistischen Gedankengut nichts anfangen können. Aus Sicht u.a. von Abu Talha sie sie allerdings nur nicht in der Lage den Koran bzw. die religiösen Quellen richtig zu deuten.

“Und versucht es nicht zu verleugnen, denn die Verse sie sind klar

Denn die Gläubigen sind Geschwister, so sagt es doch Allah

Ghuraba 4x

Ghuraba, ya Arid Uka, ya Mujahid mach Duwa

Für uns hier draußen und für unsere Shuhada

Unsere Geschwister leugnen die Wahrheit, doch die Zeichen sie sind klar

Allah verschleierte ihre Augen, darum nennen sie uns die Ghurabah”

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IMU – “Ja, wir sind Terroristen” – Abu Ibraheem al-Almani

Am Freitag wurde im al-Shamikh Forum ein neues Video der Islamischen Bewegung Usbekistans veröffentlicht. Das al-Shamikh Forum ist eines der größten und bedeutsamsten jihadistischen Internetforen. Das neue Video trägt den Titel “Ja, wir sind Terroristen”. In einigen deutschen Medien wurde bereits über das Video berichtet, da es am Ende eine explizite Anschlagsdrohung gegen Deutschland enthält. Das Video ist mit einem Standbild des Reichstags hinterlegt, auf welches ein Foto von Abu Ibraheem kopiert wurde,

Zu Beginn des Video geht Abu Ibraheem al-Almani auf die unterschiedliche Verwendung des Begriffes Terrorismus ein. Den für ihn ist es “merkwürdig”, dass die hochgerüsteten Staaten der westlichen Welt, die in Afghanistan einmarschiert seien, den “barfüßigen Taliban, der nicht genügen Geld hat um sein Kalaschnikow-Magazin aufzufüllen” als Terroristen zu bezeichnen. Er bringt noch weitere solcher Besipiele.

“Wir kämpfen wie sie kämpfen. Doch ihr Kampf ist Frieden und unser Kampf ist Terror. Auf beiden Seiten fließt Blut. Doch ihr Blut ist heilig und unser Blut hat auf dem Weltmarkt keinen Wert mehr.”

Im Anschluss daran sagt Abu Ibraheem, dass sie in diesem Kontext Stolz darauf seien von der westlichen Welt als Terroristen bezeichnet zu werden.

“Ja! Ja, wir sin Terroristen! Und wir sin stolz darauf Terroristen zu sein. Wir terrorisieren die Feinde Allahs, die Übertreter, die Unheilstifter. Wir bekämpfen und terrorisieren jeden, der unsere Religion beleidigt und unsere Heiligkeit mit Füßen tritt. […] Die Feinde Allahs reichen im Pyramidensystem bis zu jenen, die die Feinde Allahs auch wählen und auch denen die sie nicht wählten jedoch mit der Wahl oder dem System der Wahl zufrieden sind. Jene gehören auch zu den Feinden Allahs. All diese genießen von uns keine Sicherheit.”

An die von ihm so genannten Feinde des Islams gerichtet, sagt er, dass seiner Meinung nach Islam Krieg bedeutet, Krieg für jeden der ihren Frieden stören würde.

“Es ist uns eine Freude der Schrecken der so genannten Weltmächte zu sein.”

Nach dem er eine Stelle aus dem Koran rezitiert, kommt er zum Schluss, dass sie “vornehme Terroristen” seien, da sie nur den Befehlen Allahs gehorchen würden und sie würden einen “tugendhaften Terror führen”. Die Gründe des Westens für den Krieg wären reine weltliche und materialistische, wohingegen die “Muslime” nur für das Wohlwollen Allahs diesen führen würden.

Im weiteren Verlauf geht er auf Ari U.  ein, dem der erste jihadistische Anschlag in Deutschland gelang. Im März letzten Jahres erschoss er zwei US Soldaten am Frankfurter Flughafen. Abu Ibraheem geht ebenso auf Nidal Malik ein, der im November 2009 13 Menschen auf dem US Stützpunkt Fort Hood erschoss.

“Unser Bruder Arid U. ist ein Mujahid und wir hier in den Bergen sind stolz auf ihn. Wir schauen auf ihn hoch, so wie wir auf die Sterne blicken. Ihm gehört Respekt und jeder Muslim der mit Allah als Herrn und dem Islam als Religion und mit Muhammad (sas) als Propheten zufrieden ist, sollte ihn (Arid U.) respektieren und Allah darum bitten ihm auch so einen Mut zu verleihen, wie Arid, der Mujahid mit dem mutigen Heldenherz.”

Für Abu Ibraheem gibt es keinerlei Diskussion darüber ob die Taten von Arid U. bzw. Nidal Hassan gerechtfertigt war. Das gefährliche an dieser Stelle ist, dass er die Grenzen zwischen dem normalen Gläubigen und einem Terroristen förmlich verschwinden lässt, denn die im Zitat angeführten Kriterien erfüllt jeder gläubige Muslim und könnte sich sich potenziell dadurch angesprochen fühlen.

Es versteht sich fast von selbst, dass er auf Obama eingehen muss, den er als Pharaonen unserer Zeit und als Anführer der Kreuzzüge bezeichnet. Das Bild der Kreuzzüge ist in der jihadistischen Propaganda immer wichtig. So wird in vielen Propaganda Reden oder Schriften der Westen gerne als Kreuzzügler dargestellt.

Er erklärt den Dialog, den angeblich zwischen uns und ihnen gab, für beendet.

“Zwischen uns und euch richtet das Schwert.”

Er ruft die Umma dazu auf zu kämpfen und die Feinde Allahs zu terrorisieren.

“Ich rufe hiermit jeden Mulim auf sich an diesem gesegneten Kampf zu beteiligen. Denn dies ist eine Angelegenheit der gesamten Umma. […] Die Zeit in der wir leben, erwartet von jedem Muslim, das er ein Mujahid ist.”

Dem Gläubigen Muslim würden nur zwei Möglichkeiten bleiben, entweder er würde auswandern, in die Gebiete, in denen der Jihad geführt wird oder er kann sich dazu entschließen den Terror unter den Ungläubigen, also hier im Westen, zu betreiben. Für ihn ist die Auswanderung allerdings die vorzuziehende Alternative, da sie die sichere sei.

“Der einzige Grund, der es dir heute erlaubt unter den Kuffar zu leben ist der Terror fi sabilillah.”

Im Anschluss rechnet er mit den muslimischen Predigern ab, die seiner Meinung nach den Islam nur als Theorie verbreiten würden aber die praktischen Aspekte dabei vergessen würden. Zu dem hätten sie sich von den Mujahideen und dem Jihad distanziert. Dadurch, dass sie sich vom Terror distanziert hätten, hätten sie sich auch vom wahren Islam entfernt.

Seine letzten Worte richtet er an diejenigen, die scih entschlossen haben im Westen zu leben und von dort den Terror auszuüben.

“Denn sie lieben das Leben, wie wir den Tod. […] sicherlich kommst du an Streichhölzer oder du bist im Stande Züge zu entgleisen und wenn du es nicht schaffst, lieber Bruder, sie zu töteten, dann schade ihrer Wirtschaft, zerstör ihre Gebäude und v.a. die staatlichen und die Gebäude, in denen sie das irdirsche Leben genießen, wie beispielsweise die Diskotheken, die Einkaufszentren und die Restaurants. Mach ihre Spaßgesellschaft zu nichte. Erinner sie an die Reichskristallnacht. Und sorg für Schalagzeilen und lass sie in Trauer leben. […] lass deiner Kreativität freien Lauf. Wichtig dabei ist, dass es sichtbar ist. Das deine Tat, eine Tat im Namen des Islams war.

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Abu Talha al-Almani (Abu Malik) – “Schwester (Umm Sayfillah al-Ansariyyah) bleibe Standhaft”

Am Freitag ist ein neues Nasheed von Abu Talha al-Almani, den meisten vielleicht noch unter Abu Malik bekannt, auf YouTube veröffentlicht worden. Es trägt den Titel “Schwester bleibe Standhaft”. Wie der Titel bereits vemuten lässt ist es von der Melodie her gleich mit dem Nasheed “Mutter bleibe Standhaft” der Islamischen Bewegung Usbekistans. Der Text wurde zwar von Abu Talha al-Almani an die in Haft sitzende Um Sayfillah al-Ansariyya (Filiz G.) und an andere Muslimische Gefangene angepasst jedoch ist die Grundstruktur des original Textes durchaus noch erkennbar.

Das Thema muslimischer Gefangener Beschäftigt Abu Talha bereits länger. Für ihn sitzen sie zu unrecht im Gefängnis, da sie seiner Meinung nach nur die Pflichten ihrer Religion vollführen würden. So hat er unter anderem letzes Jahr die Hompage “Ansar ul-Aseer” (Helfer der Gefangenen) gegründet. Auf dieser und auf diversen andern Internetseiten war die Haft von Um Sayfillah bereits mehrere Male Thema.

An diesem Nasheed kann man sehr gut sehen, wie die Veröffentlichungen von jihadistischen Gruppen, wie zum Beispiel der IMU, hier in Deutschland von radikalen Salafisten rezipiert werden. Diese Videos, Schriften usw. haben in der Szene auch so einen Bekanntheitsgrad, dass es für die deutschen Gruppierungen wiederum lohnend erscheint sich des bereites existierenden Materials zu bedienen. Man muss bei der Terminologie hier allerdings immer beachten, dass die Begriffe Salafismus und Jihadismus nicht als Synonyme gebraucht werden können. So ist es falsch, wenn der Verfassungschutz Berlin letztes Jahr in einem Bericht über jihadistische Anasheeds schreibt, dass Jugendliche durch diese mit der salafistischen Ideologie indoktriniert würden. Sie werden viel mehr durch Anasheeds, wie die von Abu Talha, mit jihadistischem Gedankengut vertraut gemacht und gewinnen vielleicht auch durch die moderene Aufmachung gewisse Sympathien dafür. In den nächsten Wochen werde ich mich in einem separaten Post mit Anasheeds und der jihadistischen Radikalisierung  beschäftigen.

Noch am selben Abend, an dem das Nasheed bei YouTube eingestellt wurde, erschien eine Version mit englischen Untertiteln. Mittlerweile gibt es auch eine mit Untertiteln auf Urdu. Das passt zu den immer internationaler werdenden Bestrebungen der Gruppe um Abu Talha al-Almani und Abu Usama al-Gharib. So haben sie angekündigt einen YouTube Kanal ihrer Homepage Millat ul-Ibrahim auf Urdu ins Leben zu rufen. Der Trailer für diesen Kanal erschien ebenfalls am Freitag.

In der ersten Strophe des Nasheeds erklärt Abu Talha, dass sie die Lage von Filiz G. zur Kenntnis genommen hätten. Er erkärt unumwunden, dass sie sich im Jahd befinden würden. Gegen wen dieser gerichtet ist, wenn ein Nasheed, von einem in Deutschland lebenden auf deutsch an eine ebenfalls hier im Gefängnis sitzende gerichtet ist, dürfte auf der Hand liegen.

“Schwester bleibe Standhaft, Wir sind im Jihad / Trauer bitte nicht mehr, Denn wir haben dich gehört

Die Umma ist am Schweigen, Doch wir haben dich gehört / Schwester bleibe Standhaft, Denn wir sind im Jihad

Die Umma ist am Schweigen, Doch wir haben dich gehört / Schwester bleibe Standhaft, Denn wir sind im Jihad”

Die nächste Strophe hat in ungefähr den gleichen Tenor. In der dritten Strophe sagt Abu Talha, dass er sich auf den Weg gemacht hätte. Dieses auf den Weg machen, kann, wenn man es etwas plump übertragen will, mit in den Jihad ziehen gleichgestetzt werden –  was auch immer das genau bedeuten mag.

“Mich auf meinen Herrn verlassend, Machte ich mich auf den Weg / Fi-Sabilillah, egal wohin es geht

egal in welche Städte, Der Bundesrepublik / Schwester bleibe Standhaft, Allah verspricht den Sieg

egal in welche Städte, Der Bundesrepublik / Schwester bleibe Standhaft, Allah verspricht den Sieg”

Es folgt eine Beschwerde von Abu Talha, dass von Seite des Deutschen Staates seine Anasheeds und damit einhergehende seine jihadistische Weltanschauung bekämpft wird, wie er es formuliert. Wichtiger ist allerdings, dass er die Bemühung für die Freilassung muslimsicher Gefangener, wie Filiz G. als eine Pflicht darstellt. Über die Erfüllung oder Vernachlässigung dieser Pflicht würden sie am Jüngsten Tag befragt.

“Schwester hörst du nicht, Sie bekämpfen mein Nasheed / Schwester hör die Schreie von Usama al-Gharib

geehrte Schwestern sind gefangen, darüber werden wir befragt / Schwester bleibe Standhaft, Denn wir sind im Jihad

geehrte Schwestern sind gefangen, darüber werden wir befragt / Schwester bleibe Standhaft, Denn wir sind im Jihad”

In der übernächsten Strophe geht er darauf ein, dass ihre Gefangennahme nichts an ihren Zielen und Absichten ändern würde.

“Schwester wenn die uns gefangen nehmen, Dann glaub nicht wir geben Ruh / vielmehr werden wir mehr tun bis zum letzten Atemzug

Wir vertrauen auf Allah, Mit ihm haben wir nie versagt / Auch wenn wir gefangen sind, geht er weiter der Jihad

Wir vertrauen auf Allah, Mit ihm haben wir nie versagt / Auch wenn wir gefangen sind, geht er weiter der Jihad”

In den letzten beiden Strophen geht er auf die avantgardistische Rolle ein, die seiner Meinung nach, seine Gruppe ein nimmt. Denn nur sie würden etwas für die Freilassung von Um Sayfillah al-Ansariyyah tun. Ebenso ist er davon überzeugt, dass die Tawaghit (Götzenanbeter hier wohl der Deutsche Staat) zerstört werden wird. Für Abu Talha ist dies Gott gewollt.

“Schwester sei nicht traurig, Denn wir haben dich gehört / Trauer nicht mehr länger, die Tawaghit werden zerstört

Ob sie wollen oder nicht, Allah versprach uns diesen Sieg / Umm Sayfillah al-Ansariyy, Ja dies ist dein Nasheed

Ob sie wollen oder nicht, Allah versprach uns diesen Sieg / Umm Sayfillah al-Ansariyy, Ja dies ist dein Nasheed

 

Die Umma ist geblendet, Doch wir wurden geehrt / Schwester bleibe Standhaft, kein Ende des Jihads

Die Umma ist geblendet, Doch wir wurden geehrt / Schwester bleibe Standhaft, kein Ende des Jihads”

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf einen Kommentar eingehen, den ich auf einme Blog gefunden habe, auf dem dieses Nasheed gepostet wurde.

” Möge Allah subhenehu ue teale uns ermöglichen die Schwerter bzw. Kalasch[n]ikows auch hier in Europa hoch zu halten. Wir bitten Ihn uns siegreich zu machen und die Flagge des Islam wehen zu lassen.”

Das Zitat drückt glaube ich recht gut die Wirkung solcher Lieder aus, die von den Machern, in diesem Fall Abu Talha al-Almani, gewünscht ist.

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IMU – “Böses Vaterland” – Abu Adam

Titelbild des neuen IMU Videos "Böses Vaterland"Heute ist im AMEF eines neues Video der Islamischen Bewegung Usbekistans erschienen. Es trägt den Titel “Böses Vaterland”. Als Redner tritt mal wieder Abu Adam al-Almani in Erscheinung. Bevor ich mich jedoch dem Video im Detail widme, möchte ich kurz auf die heutige Verurteilung von Arid U., der vor gut einem Jahr ein Attentat auf amerikanische Soldaten am Frankfurter Flughafen verübte (einige Statements jihadistischer Websites fasste ich damals zusammen, siehe hier).

In allen Beiträgen, die ich heute im Laufe des Tages über die Verurteilung gehört oder gelesen habe, wurde immer wieder betont, dass die Radikalisierung von Arid U., das besondere gewesen sei. Er hatte nie eine so genanntes “Terrorcamp” besucht, also auch keinerlei militärische Ausbildung erhalten. Er radikalisierte sich alleine vor seinem PC. Exakt dies erhoffen und beabsichtigen Organisationen wie die IMU mit ihrer Propaganda (siehe hier). In der Literatur wird dieses Phänomen gerne als der einsame Wolf umschrieben. Denn den Organisationen ist bewusst, dass es für sie enorm umständlich, wenn nich unmöglich ist, die Jugendlichen, die sie zum Beispiel in Deutschland, durch ihre Propaganda rekrutieren, nach einer militärischen Ausbildung wieder in ihre Heimatländer zurück zu schicken, um dort einen Anschlag zu verüben, insebesondere nach 9/11 ist diese Taktik erschwert worden.

So hoffen sie, dass sich durch ihre Propaganda einzelne direkt angesprochen fühlen und von sich selbst aus auf die Idee kommen einen Anschlag zu verüben. In diesem Zusammenhang sei zum Beispiel auf das Online-Magazin Inspire hingewiesen, in dem Tipps für den Bombenbau in der heimischen Küche zu finden waren, oder wie man sein Auto zur Mordmaschine umbauen kann. Somit gibt es eine gefährliche Verquikung der unterschiedlichen Inhalte, die man üblicher Weise in jihadistischen Foren findet.

Arid U. soll auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen, direkt vor dem Attentat, das Nasheed “Mutter bleibe Standhaft” gehört haben (siehe hier). Dieses Nasheed ist einem gleichnamigen IMU Video entnommen. Der Autor des oben angegeben FR Artikels macht sich zwar fast lächerlich über den Titel und die Vortragsweise des Nasheeds. allerdings wird meiner Meinung durch solch ein Verhalten, welches leider allzu häufig in den Medien anzutreffen ist, eine Diskussion über die Gefahr jihadistischer Internetpropaganda im Keim erstickt. Wobei ich finde, dass genau darüber diskutiert werden sollte.

Nun wende ich mich aber dem neuen Video der IMU zu. Wie bereits oben erwähnt, trägt es den Titel “Böses Vaterland” und ist eine Art Abrechnung von Abu Adam al-Almani mit Deutschland. Aufgenommen wurde es wohl am 13. Dezember 2011 in Waziristan. Nach anfänglichen Auschnitten aus einer ZDF Doku hält Abu Adam einen Vortrag. Er sitzt in einem Sessel in einer Art Rosengarten und während des gesamten Videos kann man im Hintergrund Kindergeschrei hören. Im Gegensatz zu den meisten vorangegangenen Videos wirkt die Szenerie recht idyllisch – vielleicht sogar etwas gestellt.

Am Anfang des Videos werden aus der ZDF Doku Bilder von diversen jihadistischen Anschlägen gezeigt, so zum Beispiel die von Madrid und London. im Anschlusss daran werden aus derselben Doku Interviews mit deutschen Politikern eingespielt, in denen sie Position zum so genannten “War on Terror” beziehen.

Als Abu Adam vor ca. fünf Jahren noch in Deutschland gelebt habe, hätte kaum einer gewusst welche Rolle Deutschland in eben diesem Krieg gespielt hätte. Selbst einige islamische Gelehrte seien damals der Meinung gewesen, dass man Deutschland nicht als Feindesland und legitimes Angiffsziel betrachten dürfte. Der Fehler dieser Aussauge sei ihm, Abu Adam, mittlerweile allerdings klar geworden und nun wüsste er sehr genau wen er zu den Feinden zählen müsste.

Ein immer wiederkehrendes Motiv im Vortrag von Abu Adam, ist dass des Holocaust. Denn dieser würde seiner Meinung nach noch immer das Denken und die Handlungen der Deutschen bestimmen. So würde auch ein gewisser Teil der Steuern direkt an die Juden fließen, erklärt er.  An einer späteren Stelle behauptet er, die deutsche Politiker und politischen Führungskräfte würden für die Juden arbeit. Für mich sind hier sehr starke Anklänge der von Jihadisten überall gewitterten zionistischen Weltverschwörung alá “die Protokolle der Weisen von Zion”.

Die immer wieder auftauchende Doku des ZDF wird von ihm als ein Beitrag des deutschen Verfassungsschutzes zur Manipulierung der Bevölkerung betrachtet.  Er behauptet zu dem, dass die Deutschen sich als Amerikaner verkleidet an illegalen Verhören beteiligten. Dies hätten ihm Neuankömmlinge erzählt, die auf ihrem Weg nach Waziristan von den pakistanischen Behörden verhaftet wurden und bei deren Verhören Deutsche zugegen gewesen seien.

Das eigentlich Interessante kommt zum Schluss des Videos. Wegen der wirklichen Rolle, die Deutschland im Krieg gegen die islamische Welt eingenommen hätte, die so Abu Adam nichts mit humanitärer Hilfe zu tun hätte, müsste Deutschland mit Anschlägen von Jihadisten rechnen. Zum einen als Rache und als eine Lektion, so sagt er. Er stellt die rhetorische Frage, warum die Muslime in Angst und Schrecken leben sollte, die Deutschen aber nicht.

“Es muss und wird – so Allah will – in Deutschland eine Serie von Anschlägen, auch gegen das Volk geben”

Dieser Satz ist die eigentliche und wirkliche Drohung. Für sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Jihad auch nach Deutschland kommen wird. Selbst der geplante Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan könnte daran nichts mehr ändern und sei kein Grund den Kampf zu beenden.

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Book review #1 – Why do Uzbeks have to be Muslims? – Irene Hilgers

Today I want to start with a new section on my blog. I had the idea to  review some books, which I really enjoyed reading and which brought me a lot of new knowledge.

My first review will be about Irene Hilger book “Why do Uzbeks have to be Muslims? Exploring religiosity in the Ferghana Valley”. I came across this book when I rummaged through a catalog. The Ferghana Valley is known as a hotspot for islamist movements in Central Asia and it was here that the predecessors of the Islamic Movement of Uzbekistan (e.g. Adolat) have been founded. They started as small groups of young martial art fighters with an islamic background to maintain the social order, after the collapse of the Soviet Union.  Vitaly V. Naumkin called those members in islamist organizations, who were wrestlers, boxers, special forces officers and so on “specialists in violence” (Naumkin 2003 p. 12). But all those islamist organizations share a common origin in the popular Islam of Central Asia. The Islam in Central Asia is following the Hanafi school of law and is close to sufism. It also absorbed some nomadic traitions.

In her book Irene Hilgers points out that to be a “good” Uzbek one also has to be  muslim. Even though Uzbekistan is a secular state. In Uzbek its named “musulmonchilik” (“Muslimness”). Muslimness refers to the religous heritage and ritual practices transfered by one’s forefathers. The uzbek govermant uses the islamic history for legitimating the Uzbek nation-state. But it should be noted that they use a localized/nationalized Islam.

After the Societ Union invaded and conquered Central Asia, their anti-religion policies weakend the religiouse institutions. But they were not able to erase religiouse practices completley. In a campaign the Soviets launched in 1927 they targeted all traditional symbols deemed to opress women. With the collapse of the Soviet Union the Central Asian republics experienced a shift from communism towards Islam.

Islam Karimov the president of Uzbekistan claims that certain militant groups e.g. the IMU are undermining the synthesis of the Uzbek nation and Islam. In Uzbekistan it became common to call those groups “Wahhabi” although they are not associated with the wahhabi branch of Islam, which is praticed in Saudi Arabia.

“Islam occupies a special position […]. First, it is a ‘social glue’ that binds together the Turkic-speaking people who live who live in this territory […]. Secon, Islam is also a signifcant ‘other’, a force that can threaten the stability an peace of Uzbek society.”

At the end of the 1980th Muslim missionaries came into the Ferghana valley and started to propagate a very strict from of Islam. This was seen by some as incompatible with the Uzbek Islam and so they called those missionaries “ekstremistlar” (extremists). The Wahhabi current was seen as an external threat. It was described as a new, foreign, politicied form of Islam, which competed with the “good local Islam”.

The two uzbek muslim scholars Muhammadjan Hindustani and Hakimjon qori represent this struggle. Hilgers assumes that the term Wahhabi was first used by Hindustani in the 1970th to lable those of his students who advocated a more political Islam. His students were politicized through the writings of Maududi and Qutb. But only because of the goverment propaganda, which started in 1992, the term Wahhabi became known to a wider public.

But most Islamist reformist in Uzbekistan promoted an orthopraxy that differd from the saudi wahhabi Islam. So Wahhabi became a blanket term for the “Islamic other”.

In ther early 1990th especially the teachings of Rahmatullah-alloma and Abduhvali qori became popular. Both combined a puritanical religiosity with a more politicized Islam. That came along with the increasing numbers of new militant Islamic organisations (e.g. Adolat, Islom Lashkarlari, Tavba and so on). Adolat, which is the predecessor of the IMU became popular in the city of Namangan, due to reducing the crime rate. After that it spread through the hole Ferghana Valley. In the second half of the 1990th most radical Islamist movements were forced underground or were driven out of the country. So in 1998 militant groups and former members of Adolat joined around Juma Namangani and Taher Yuldashev to form the IMU. The goverments repressive meassures affected the Ferghana Valley harder than any other area in Uzbekistan.

Currently Uzbekistan is experiencing an revival of “muslimness” and Islam in general. But Hilgers explains that it is not just a re-Islamization”. For her it is an re-evaluation of what it means to be a Muslim and an Uzbek.

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IMU – Abu Abdullah Pakistani – Märtyrerbiografie

In letzter Zeit schwieg der Medienarm der Islamischen Bewegung Usbekistans eher. Dies allerdings nach einem Jahr, in dem sie recht viel veröffentlicht hatten, im Vergleich mit den diversen anderen Medienarmen jihadistischer Organisationen. Erneut ist besonders der Versuch der Islamischen Bewegung Usbekistans hervorzuheben, den jihadistischen Anhänger zu Hause am PC, vor allem über die diversen Stellungnahmen am Leben auf dem “Boden der Ehre” teil haben zu lassen. Ins Auge fallend bei diesen Stelungsnahmen war, dass sie, sowie auch einige Videos auf deutsch waren – geschuldet ist dieser Umstand insbesondere den beiden Chouka Brüdern.

Allerdings konnte bereits zum Ende des letzten Jahres eine Entwicklung festgestellt werden, die ein internationaleres “Publikum” ansprach. So begann man Videos, die im Original auf Usbekisch oder Russisch waren mit englischen Untertiteln zu versehen, ebenso tauchte Ende letzten Jahres das erste Englisch sprachige Statement in den Foren auf. Festzuhalten bleibt das polyglotte Auftreten der IMU, durch das sie eine möglichst breite Rekrutierungsbasis ansprechen.

Vor ein paar Tagen sind in den jihadistischen Foren nun also wieder zwei Dokumente des Medienarms der Islamischen Bewegung Usbekistans Jundullah – erschienen. Zum einen eine Video mit englischen Untertiteln und ein Statement, das auf Englisch verfasst wurde. Mit letzterem werde ich mich in diesem Blogpost etwas auseinandersetzen. Es ist eine Märtyrerbiografie von Abu Abdullah Pakistani.

Das Schreiben beginnt mit einem Überblick über die Biografie von Abu Abdullah. Er wird mit dem Titel Ustaz bedacht, im moderenen Arabisch bedeutet es so viel wie Professor, in diesem Zusammenhang soll dadurch hervorgehoben werden, dass Abu Abdullah sich auf seinem Gebiet, dem der Waffen, sehr gut auskannte. Zu dem soll er ein Hafiz gewesen sein, jemand der den Koran auswendig kann.

Er wurde 1966 in Distrikt Kuzdar in Balochistan geboren. In einer Madrassa lernte er die Grundregelen des Islams. 1986 soll er sich den Mujahideen im Kampf gegen die Soviets unter der Leitung von Abdullah Azzam angeschlossen haben. Er wird als Ustaz der Mujahideen bezeichnet. Abu Abdullah soll an schweren Gefechten mit den Soviets teilgenommen haben und auch einige Hubschrauber mit Raketen abgeschossen haben. Wegen dieser Erfahrung trainierte er später andere Jihadisten an modernen Waffen, so unter anderem, angeblich, an Stinger Raketen.

Im Jahr 1994 soll er zusammen mit Samir Saleh Abdullah al-Suwailim (Amir Khattab) nach Tajikistan gekommen sein. Zu dieser Zeit herrschte dort Bürgerkrieg zwischen der IRP und der tajikischen Regierung. In diesem Bürgerkrieg nahmen die verschiedensten islischen Organisationen aus Zentral Asien teil, so auch die Vorgänger Organisation der IMU.

Die Islmaishce Bewegung Usbekistans wurde angeblich auf ihn Aufmerksam als Abu Abdullah in einem Camp der IRP militärische Taktiken lehrte, im Jahr 1997. Die Bewunderung, die damals für die schi’itische Theokratie im Iran unter jihadisten vorherrschte, lehnte er ab:

“O brothers. After creation of shia government in Iran and coming of Khomeini to power in 1979 thousands of Ulama of  Ahlus Sunna were persecuted and arrested. Just from Zahedan hundreds of Ulama were martyred. And you have positive opinions of kafir shias? Even when they martyr our Ulama? Before I used to think a lot about muslims of Central Asia. How some descendants of Bukhari and Tirmidhi who used to defend Islam and rule huge part of the world today became slaves  of Russian kuffar. How come Uzbeks and Tajiks who were brave nations of Islamic Ummah were not standing up for Islam?  I used to be amazed why they were not searching for ways to free from slavery and return to strength”

Er soll ein enger Freund und Lehrer des ehemaligen Anführers der IMU Juma Namangani gewesen sein. Abu Abdullah soll entscheidenden Anteil daran gehabt haben, dass die IMU zwischen 1996 und 2001 auf bis zu 500 Mujahideen anwuchs. Nach dem die IMU Tajikistan verlassen hatte und nach Afghanistan umgesiedelt war. Dort wurde Juma Namangani die Leitung einer arabsichen Kampftruppe im Norden, in der Nähe von Kunduz, von den Taliban zugeteilt. Oft wird in der LIteratur erwähnt, Namagani wäre der Verteidigungsminister gewesen, dies trifft so allerdings nicht zu. Dort soll ABu Abudallah als dessen militärischer Berater fungiert haben.

Bei Kampf um Mazar e-Sharif soll Abu Abdullah zusammen mit Namangani durch amerikanisches Bombardement gestorben sein.

Ich den nächsten Tage werde ich noch das englisch untertitelte Video Qaboilda 7 in einem Blogpot behandeln.

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IMU – “Gedanken des Mujahids” – Abdul Matin al-Almani

Gestern veröffentlichte die Islamische Bewegung Usbekistans, neben der bereits besprochenen Audiobotschaft, auch ein schriftliches Statement. Dies trägt den Titel “Gedanken des Mujahids” und soll von einem bisher unbekannten Mitglied der IMU verfasst worden sein, Abdul Matin al-Almani. Am Ende des Schreibens ist ein Bild eines verstorbenen Mitglieds der IMU. Dieser ist bisher auch noch nicht in Erscheinung getreten, er soll Abu Bakr heißen und ebenfalls aus Deutschland stammen.

Bei dem Schreiben handelt es sich um einen womöglich fiktiven Gedankengang eines Kämpfer (Mujahid) in den Reihen der IMU. Während einer Kampfhandlung, bei der die Schüsse neben diesem Mujahid einschlagen und Hubschrauber über seinem Kopf kreisen, stellt er sich die Frage warum er Angst empfindet obwohl er sich doch die Shahada (Märtyrertod) gewünscht hätte.

“Die Feinde sind so viele heute. O das war knapp! O nein, dies ist das Geräusch eines Helikopters. Subhan Allah! Weshalb habe ich solch eine Angst. Allahu Akbar, weshalb befinde ich mich gerade in diesem Angstzustand. Was ist los mit mir? Wenn ich Allah nicht hunderte von Malen nach der Shahada gefragt hätte, so würde ich mich jetzt über meine Angst nicht wundern.”

In dieser Situation wäre es so leicht als Märtyrer zu sterben. So müsste er ja nur in die Kugeln rein laufen. Denn hinter den Kugeln würde sich das Paradies befinden, es wäre das selber, dass sich jenseits der Schlacht von Uhud befand. Die Schlacht von Uhud gilt in der islamischen Geschichte als eine Heimsuchung und ein Unglück. Sie fand im Jahr 625 n.Chr. statt. Der Stamm der Quraisch zog von Mekka zusammen mit anderen Stämmen nach Medina. Sie wollten sich für die ein Jahr vorher stattgefundene Badr Schlacht rächen. Bei dieser hatte Muhammad mit seinen Anhängern eine Karawane der Quraish überfallen, worüber es dann zu einem erbitter geführten Scharmützel kam. Bei der Schlacht von Uhud sollen an die 70 Muslime umgekommen sein.

Im weitern Verlauf des Schreibens kommt Abdul Matin zu der Meinung, dass es kein Widerspruch sei Angst zu empfinden und sich gleichzeitig die Shahada zu wünschen. Denn er sieht darin eine Prüfung Gottes und führt als Beweis dafür einen Koranvers an.

“Ja ich vertsehe, es ist eine Prüfung. Eine Prüfung Allahs, Der doch den Tod und das Leben aus diesem Grund erschuf. Ja die Angst ist keine Schande. Sie ist eine Prüfung und die Bestimmung der Natur eines schwach geschaffenen Menschen.

‘Vorgeschrieben ist euch der Kampf, obwohl er euch zuwider ist. Aber vielleicht verabscheut ihr etwas, das gut für euch ist. Und vielleicht liebt ihr etwas, das schlecht für euch ist. Allah weiß, ihr aber wisst nicht.’ (2,216)”

Im folgenden vergleicht er den Märtyrertod noch mit der Hochzeitsnacht, bei der der Bräutigam auch aufgeregt und ängstlich sei, weil er nicht wisse was ihn erwartet. Diese Angst würde sich aber schnell in Wohlgefallen auflösen. Das Motiv der Hochzeit für den Märtyrertod ist in der jihadistischen Literatur durchaus weit verbreitet und wurde auch schon des öfteren von der IMU in ihrer Propaganda genutzt.

Alles in allem ordnet sich dieses Schreiben in die Reihe der vorherigen Statements der IMU ein, in denen Yassin und Mounir Chouka immer versucht haben auch mögliche Probleme und Ängste derer zu verstehen und zu zerstreuen, die sie für ihren Jihad rekrutieren wollen. Somit ist dies ein weiterer Versuch Seitens der IMU ihre möglichen Rekruten dort abzuholen wo sie sind. Vielleicht macht gerade diese Taktik sie erfolgreich, zusammen mit dem Versuch die Leser ihrer Statements an ihrem Leben im Jihad sowie an ihrem Weg in den Jihad, den sie als einen holprigen beschrieben haben, teilhaben zu lassen. Erfolgreich zumindest in dem Sinne, dass sie es schaffen, einige Muslime in Deutschland oder der westlichen Welt (man denke an ihre englische Synchronisation von “Ali the Sniper”) für den Jihad zu begeistern, wodurch jene ihn nicht mehr ablehnen. Ob diese dann vielleicht irgendwann aktiv am Jihad teilnehmen wird noch von vielen anderen Faktoren bestimmt. Es ist aber nicht ausgeschlossen.

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