In der letzten Woche sind vier neue Videos der Islamischen Bewegung Usbekistans veröffentlicht worden. Zwei sind auf russisch und jeweils eins ist auf usbekisch und deutsch. Mit dem deutschsprachigen Video werde ich mich heute etwas näher beschäftigen.
Das nur etwas mehr als acht Minuten lange Video, ist eine Märtyrerbekundung für einen in Deutschland aufgewachsenen Jihadisten, afghanischer Herkunft. Laut Abu Ibraheem al-Almani ist das Video auf den 16. April dieses Jahres datiert.
Abu Ibraheem beginnt seine Ansprache, in dem er besonders “seine Geschwister in Essen grüßt”. Denn dort ist Miqdaad, um den es in diesem Video geht, aufgewachsen. Diese Art, mit jedem Video, eine bestimmte Gruppe anzusprechen, wird in den letzten Video der IMU immer häufiger praktiziert. So widmete er eines “seinen Geschwistern in Bonn”. Dort wuchsen Abu Ibraheem und sein Bruder auf. Miqdaad sei von Gott aus den Reihen der Muslime in Essen zum Mujahid auserwählt worden. Noch vor kurzem hätten sie zusammen gebetet und er wäre ohne aufzufallen durch Essen spaziert. Nach seinem Märtyrertod würde er nun im Paradies sitzen und “die Karawane der Märtyrer” hätte ein neues Mitglied.
Nun wird eine kurze Videobotschaft von Miqdaad eingeblendet. In ihr grüßt er alle Geschwister und bedankt sich bei Gott, dass er vor kurzem nach Afghanistan und Pakistan gekommen sei, “um gegen die Deutschen und die NATO zu kämpfen”. Dann ruft er noch dazu auf sich den Mujahideen anzuschließen, denn dies sei der Weg des Propheten Muhammad.
Miqdaad sei erst vor kurzem (November 2010) in Waziristan angekommen und habe sofort den Wunsch geäußert, nach Kunduz geschickt zu werden, um gegen die Deutschen zu kämpfen, da er “die Verbrechen der Deutschen” nicht mehr länger tatenlos ertragen könne, nach dem er von Gott auf den Weg des Jihad geführt wurde. Abu Ibraheem erwähnt, dass Miqdaad ursprünglich Afghane sei und dass sich seit Jahrzehnten Besatzungsmächte in seinem Land befänden.
“An diesem gewaltigen Verbrechen haben die Deutschen eine der Führungspositionen eingenommen.”
Deshalb solle man sich nicht wundern, wenn der Afghane Miqdaad den Wunsch äußerte, “dass er unbedingt Deutsche töten wolle”.
Darauf richtet Abu Ibraheem sich nocheinmal an seine “afghanischen Geschwister, die in Deutschland leben”. Der Kampf würde sich in ihrem Land befinden, aber sie hätten dem Schlachtfeld den Rücken zugekehrt und würden sich nur um das Diesseits sorgen. Der Jihad würde sie nich benötigen. Denn an ihrer Stelle hätte Gott andere nach Afghanistan geschickt, zum Beispiel Marokkaner wie die Chouka Brüder. Als Ausrede würden sie meist die “extrem radikalen Taliban” nennen. Durch solchen Aussagen “würden ihre Zungen den Medien der Kufar ähneln“. Auf Grund seiner eigenen Erfahrungen – er lebe seit über drei Jahren mit den Taliban, beschreibt Abu Ibraheem die Taliban wie folgt:
“extrem liebenden, freundlichen, netten, tugendhaften und mit selbstlosigkeit handelnden Taliban. Das sind die Taliban. Sie streben Allahs Zufriedenheit an und kämpfen gegen die Feinde des Islams, damit Allahs Wort das höchste ist.”
Währenddessen würden die Muslime, die nicht in den Jihad gezogen seien, den Deutschen schmeicheln und die Kleider der Unterdrückung tragen.
Zum Schluss des Videos wird kurz die “Jihad Karriere” von Miqdaad skizziert. Er sei im November 2010 nach Waziristan gekommen und habe mit den Mujahideen das islamische Opferfest verbracht. Im Januar 2011 habe er ein Trainingslager durchlaufen und seine Reise in den Norden Afghanistans angetreten. Am 20. März sei er in der Provinz Baghlan, bei einem Gefecht gegen amerikanische Soldaten gestorben. Da er nur kurz mit den Mujahideen zusammen gelebt hätte, bekam er den Beinamen, “der afghanische Blitz”.